Eine kuriose Tradition mit bayrischen Wurzeln ist der sogenannte “Kirchtagsmichl”. Er wird in den Ortschaften des Pustertales beim Kirchtagsfest aufgestellt
Im Pustertal wird anlässlich des Kirchweihfestes so richtig gefeiert und das oftmals mehrere Tage lang. Dabei zieht ein besonderer Brauchtum die Aufmerksamkeit auf sich: der sogenannte “Kirchtagsmichl”! Diese lebensgroße Stoffpuppe wird mit der jeweiligen Tracht des Dorfes gekleidet und auf einem hohen Baumstamm in der Nähe des Festes befestigt.
Folgt man einem alten Brauch, so gilt es, die Puppe des Nachbardorfes zu stehlen. Natürlich wird der Kirchtagsmichl bewacht und dieser Aufpasser ist nie alleine… viel zu riskant. Immer wieder kommen Freunde, Bekannte und Dorfbewohner vorbei und bringen Speis und Trank. Fehlen darf auch nicht ein gutes Stamperl Schnaps…
Wahrscheinlich kommt diese Tradition aus Bayern, allerdings wurde sie ursprünglich im Rahmen des Erntedankfestes gefeiert.
Heute hat der “Kirchtagsmichl” vorwiegend symbolischen Charakter, in manchen Ortschaften wird der Brauch aber noch in seinem Ursprung durchgeführt und in diesen Ortschaften sind auch noch Wachen anwesend, damit der “Michl” nicht gestohlen werden kann. Im Mittelpunkt aber steht natürlich das Fest selbst, bei dem spezielle Köstlichkeiten aus dem Pustertal aufgetischt werden.
Änderung/Korrektur vorschlagen